Die Tagung findet im Olbers-Saal im Haus der Wissenschaft statt.
Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz – nicht nur, aber besonders gegenüber Frauen – ist seit Jahren ein wichtiges Thema, das zusätzlich durch die #Me-Too-Bewegung verstärkte Aufmerksamkeit erlangt hat. Was bedeuten Gewalt und Belästigung im Kontext von Arbeit und Gender? Welche Arbeitskontexte sind besonders betroffen? Welche Handlungsperspektiven gibt es insbesondere für die häusliche und die stationäre Pflege? Wie können die Bemühungen zur Reduktion von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz gestärkt werden? Welchen Beitrag können dazu das Übereinkommen 190 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und die Istanbul-Konvention des Europarates leisten? Diese Fragestellungen standen im Fokus der Tagung „Gewaltfreie Arbeit: Arbeit der Zukunft“, die das interdisziplinäre und an der Universität Bremen fachbereichsübergreifende WoC-Lab „Violence, Age, and Gender (VAG)“ gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Loccum vom 30. November bis 2. Dezember 2021 veranstaltet hat (zum Rückblick).
Die Folgeveranstaltung „Gewaltfreie Arbeit – Arbeit der Zukunft – Handlungsperspektiven für Bremen“ greift die Ergebnisse der letzten Tagung auf, diskutiert deren Reichweite und legt den Schwerpunkt auf Bremen: Wie ist Bremen im Bereich der Gewaltprävention im Arbeitskontext aufgestellt? Welche Rolle spielt häusliche Gewalt in diesem Kontext? Welche Handlungsperspektiven sind für Bremen besonders relevant und welchen Beitrag können hierfür internationale Übereinkommen leisten? Ziel ist es, sich an die Bremer Öffentlichkeit zu wenden, einen transferorientierten Dialog zwischen Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Sozialpartnerschaft und Praxis zu führen und Anregungen für eine gewaltfreie Arbeitswelt zu entwickeln.
Organisation und Anmeldung:
Organisation: Prof. (i.R.) Dr. Ursula Rust und Dr. Ruth Abramowski, im Namen des VAG-Labs
Die Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich:
Anmeldungen sind unter der Angabe des Namens, der institutionellen Anbindung und E-Mail-Adresse an das VAG-Lab zu richten. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Tagungsprogramm
10.00 Uhr Begrüßung und inhaltliche Einführung
10.20 Uhr Zentrale Ergebnisse der Loccumer Online-Tagung und Begriff der Gewalt
11.00 Uhr Gemeinsame Diskussion
11.15 Uhr 20-minütige Kaffeepause
(kleiner Saal im Haus der Wissenschaft)
11.35 Uhr Erwerbsarbeit, Gewalt und Belästigung
Moderation: Prof. Dr. Simone Scherger, VAG, SOCIUM und FB 8, Universität Bremen
- Überblick zu den Angeboten der sozialen Pflegeversicherung für die häusliche Pflege, Johanna Kaste, Landesbeauftragte bpa-Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
- Pflege und (sexuelle) Gewalt aus Sicht der Arbeitnehmerkammer, Dr. Kai Huter, Arbeitnehmerkammer Bremen
- Schutz vor (häuslicher) Gewalt in der Arbeitswelt: Verfassungsrecht, Prof. Dr. Pia Annika Lange, LL.M. (UCT), FB 6, Universität Bremen
12.35 Uhr Gemeinsame Diskussion
12.50 Uhr 45-minütige Mittagspause
(Häppchen im kleinen Saal, Haus der Wissenschaft)
13.35 Uhr Häusliche Gewalt
Moderation: Dr. Sylke Meyerhuber, VAG und artec, Universität Bremen
- Schutz vor (häuslicher) Gewalt: Familienrecht, Prof. Dr. Angie Schneider, bigas und FB 6, Universität Bremen
- Erfahrungen von gewaltbetroffenen Frauen – auch im Bremer Hilfesystem, PD Dr. Iris Stahlke, FB 11, Universität Bremen
- Gewalt, Macht und Arbeit in Paarbeziehungen, Dr. Lara Minkus und Dr. Ruth Abramowski, VAG, SOCIUM und FB 8, Universität Bremen
14.35 Uhr Gemeinsame Diskussion
14.50 Uhr Welche Handlungsperspektiven gibt es (Teil 1)?
Moderation: Prof. (i.R.) Dr. Konstanze Plett, LL.M. sowie Yasemin Say, VAG, bigas und FB 6, Universität Bremen
- Welche Handlungsperspektiven gibt es ausgehend von den unionsrechtlichen Schnittstellen zum ILO Übereinkommen 190 sowie der Empfehlung 206? Prof. (i.R.) Dr. Ursula Rust, VAG, bigas und FB 6, Universität Bremen
- Bildung in der Migrationsgesellschaft, Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu, FB 12, Universität Bremen
- Überblick zum Vergaberecht bei öffentlichen Aufträgen, Dr. Kirsten Knigge, Fachanwältin für Vergaberecht, Bremen
15.50 Uhr Gemeinsame Diskussion
16.05 Uhr 20-minütige Kaffeepause (kleiner Saal im Haus der Wissenschaft)
16.25 Uhr Welche Handlungsperspektiven gibt es (Teil 2)?
Moderation: Prof. (i.R.) Dr. Konstanze Plett, LL.M. sowie Yasemin Say, VAG, bigas und FB 6, Universität Bremen
- Haushaltshilfen in ambulanten sozialen Diensten – Einfacharbeit: komplex und anforderungsvoll, PD Dr. Guido Becke, IAW, Universität Bremen
- Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung in ambulanten sozialen Diensten – Das Beispiel vacances Mobiler Sozial- und Pflegedienst GmbH, Dipl. Soz. Päd./Gerontologe Jürgen Weemeyer, vacances Mobiler Sozial- und Pflegedienst GmbH Bremen
- Der Schutz von Whistleblower*innen, Prof. Dr. Ninon Colneric, FB 6, Universität Bremen
17.25 Uhr Abschlussdiskussion
Moderation: Prof. (i.R.) Dr. Konstanze Plett, LL.M.
17.45 Uhr Verabschiedung und Ankündigungen
Prof. (i. R.) Dr. Ursula Rust und Dr. Ruth Abramowski