Am 29. Juni 2022 fand im Parkcafé des Kukoons in Bremen die erste Veranstaltung der Gesprächsreihe “GradNet Off Campus” statt. Für den Auftakt konnte die Politikwissenschaftlerin, Referentin und Aktivistin Felicia Ewert als Gesprächspartnerin gewonnen werden. Thema der Veranstaltung waren Widersprüche im Kontext transgeschlechtlicher Lebenserfahrung, Aktivismus und Wissenschaft. Ein besonderes Anliegen der Veranstalter*innen war es, das Thema aus einer machtkritischen und intersektionalen Perspektive zu betrachten.
Es wurde außerdem thematisiert, wie Universität und Lehre zu einem diskriminierungsfreien und inklusiveren Raum für Trans*-Personen werden können. Zum Beispiel können das Vorlesen von Namenslisten oder gut gemeinte Vorstellungsrunden in der ersten Seminarsitzung, in denen Menschen ihre Pronomen nennen, zu Zwangsoutings führen.
Ein weiterer Aspekt, welcher die Widersprüchlichkeit betrifft, war, dass angenommen werde, Diskriminierungserfahrung und Privilegien würden einander ausschließen. Felicia Ewert wies darauf hin, dass dies nicht der Fall sei. Aus einer intersektionalen Perspektive ergibt sich ein anderes Bild: weiße, cis-geschlechtliche Frauen erleben zwar Diskriminierung, jedoch ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass sie trotzdem Privilegien besitzen, welche zum Beispiel transgeschlechtlichen und Schwarzen Frauen nicht zustehen.
Ihr Appell lautete verschiedene Formen der Diskriminierung von Frauen kritisch zu differenzieren und im feministischen Kampf um Gleichberechtigung mitzudenken.
Organisiert wurde das Event von Verena Honkomp-Wilkens, Katharina Nowak und Jonas Trochemowitz mit Unterstützung weiterer Mitglieder des WoC Graduiertennetzwerkes und zweier studentischer Mitarbeiter.